Atmung

Die Bedeutsamkeit der tiefen Atmung

Bei Stress, Kummer, Ärger, Angst usw. wird unsere Atmung oft flach, schwach oder auch hektisch. Ich denke, jeder hat diese Erfahrung schon gemacht. Aber wie ist es möglich, aus so einer „Atem-Situation“ wieder herauszukommen und eine ruhige, tiefe Atmung zu erlangen? Die Antwort ist leicht: einfach anfangen tief und ruhig zu atmen. Dann bekommt man seine Gefühle und Emotionen besser in den Griff und fühlt sich auch schnell besser. Diese Erfahrung hilft auch die Bedeutung der Atmung zu verstehen. Dabei ist es wichtig, mit einer tiefen Ausatmung zu beginnen. Es wird immer gesagt: “Bitte tief einatmen“. Aber das ist schwierig. Bevor ich tief einatmen kann, ist es notwendig gut auszuatmen!

Je mehr ich ausatme, desto mehr frische Luft kann ich anschließend einatmen.

Wenn ich nur wenig ausatme, kann ich dementsprechend nur wenig neue Luft einatmen und es findet dann auch nur ein geringer Gasaustausch statt. Wie ist es am besten, durch den Mund oder die Nase ein- und auszuatmen? Am besten ist es durch die Nase einzuatmen und durch Mund oder Nase auszuatmen. Wenn man durch den Mund einatmet, ist es schwer bis tief nach unten zu atmen. Die Atmung ist kurz und flach. (Probiert es mal aus.)

Weiterhin ist bei der Atmung auch die Haltung bedeutsam. Das Kreuz soll gerade stehen und der Schwerpunkt tief liegen. Ist die Haltung krumm, kann der Atem nicht nach unten in den Bauch fließen, er bleibt flach.

Bei einer langen Ausatmung entsteht im Bauch eine Spannung, die sich mit wachsender Länge der Ausatmung verstärkt. Gleichzeitig schließt sich der Aftermuskel. Hört man mit der Ausatmung aus, lockert sich der Bauch und frische Luft fließt automatisch in den Körper. Je mehr Luft in die Lungen fließt / man einatmet, desto mehr drückt die Lunge das Zwerchfell nach unten und der Bauch wird dick. Jetzt kann man den Atem „nach unten schicken“, dabei fließt etwas Luft nach außen. Anschließend beginnt man langsam und ruhig auszuatmen. Noch mehr Erlärungen dazu werden im Video gezeigt: 

Erklärungen zur Atmung, Teil I        http://youtu.be/UK8q6tFVvSM        

Erklärungen zur Atmung, Teil II       http://youtu.be/7k0xzdSoAZg

Ich habe im Ichi-ku-kai-Dojo Misogi-Atmung geübt. Das ist eine sehr traditionelle Atmung Wie diese Misogi-Atmung genau durchgeführt wird, davon gibt es keine Aufzeichnungen, man muss es durch viel Üben selbst erfahren.

Erklärungen zum Misogi        http://youtu.be/YpWddchTMpU

(Weitere Erlärungen zu Misogi siehe Video https://youtu.be/xZK-PG1dFS4 - bei allein-üben, Link 3.)

Außerdem habe ich bei Dr. Hiromasa Muraki  Chowado-Atmung gelernt. Als gelernter Arzt hat er die Atmung auch auf medizinischer Basis erklärt. Leider konnte ich nur kurze Zeit bei ihm lernen, da ich nach Deutschland gezogen bin. Ich habe mich aber weiterhin mit Chowado beschäftigt und mehrere Bücher von Dr. Muraki gelesen. Seine Erklärungen habe ich aber erst richtig verstanden, als ich angefangen, habe, am Tategi mit dem Schwert zu schlagen. Da habe ich genau gefühlt, dass der Zwerchfellmuskel im Mittelpunkt steht und sich von dort die Atembewegung weiter ausbreitet und weitergeht zu Bauch-, Po-, Becken-, Rückenmuskeln, zum Aftermuskel u.a. Das bedeutet, alle Muskeln arbeiten / bewegen sich bei der Atmung mit.

Atmung ist eben nicht nur ein Gasaustausch, sondern beinhaltet viel Muskelbewegungen im Körper. Dadurch wird die Durchblutung aktiviert und das vegetative Nervensystem ins Gleichgewicht gebracht und gestärkt. Deshalb hat eine gute, tiefe Atmung eine positive Auswirkung auf Körper und Geist.

Atmung bewirkt eine gesunde Lebenskraft und ist damit ebenso eine Unterstützung für das Immunsystem.

Kenji Hayashi, 25. April 2020

 

zurück zu "Home"